Indienststellung der Fregatte Nordrhein-Westfalen

 Jetzt hat auch das bevölkerungsreichste Bundesland ein modernes maritimes Patenkind: Die Deutsche Marine hat am 10. Juni die „Nordrhein-Westfalen“, die zweite von insgesamt vier Fregatten der Klasse F125, in Dienst gestellt. Als Ministerpräsident des Patenlandes nahm Ministerpräsident Armin Laschet an der Feier in Wilhelmshaven teil.              

„Die Bundeswehr verkörpert unsere freiheitliche und wehrhafte Demokratie und ist bei uns in Nordrhein-Westfalen fest verankert. Deshalb ist die Benennung der Fregatte so passend: Sie wird als fahrende Botschafterin unseres Landes auf den Weltmeeren unterwegs sein, um für den Erhalt von Frieden und Freiheit zu sorgen. Die Mission der Fregatte ‚Nordrhein-Westfalen‘ dient unmittelbar unserem Wohl. Die Patenschaft für die Fregatte ist mir ein Herzensanliegen, das über den ‚Freundeskreis Fregatte Nordrhein-Westfalen‘ auch den Bürgerinnen und Bürgern nahegebracht wird. Ich wünsche der Fregatte allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel“, so Ministerpräsident Laschet. 

Mit einer Länge von fast 150 Metern, einer Breite von 18,8 Meter, einem Tiefgang von bis zu 5 Metern und einer Wasserverdrängung von 7200 Tonnen erreicht die Fregatte mit seiner Maschinenleistung von 42694 PS  eine Spitzengeschwindigkeit von 28 Knoten (52 km/h). Die “Nordrhein-Westfalen wird jetzt neue Heimat für 120 Stammpersonal und 70 eingeschifftes Personal. Zu den Hauptaufgaben der F125 zählen die Seeraumüberwachung in Stabilisierungsoperationen und die Unterstützung des Einsatzes von Spezialkräften von See her, sowie der Beschuss von Landzielen im Rahmen vom taktischer Feuerunterstützung. Zum Aufgabenspektrum gehören somit Einsätze in der Bündnisverteidigung und Krisenprävention sowie humanitäre Rettungsmissionen, Terrorismusbekämpfung und die Abwehr asymmetrischer Bedrohungen, wie beispielsweise Piraten. 

Durch lange Wartungsintervalle (60 Monate) können bis zu zwei Jahre andauernde Operationen mit einer durchschnittlichen Einsatzdauer von 5000 Seebetriebsstunden pro Jahr durchgeführt werden, ohne den Heimathafen anzulaufen. Die Fregatten sollen überdies unter extremen Klimabedingungen operieren können. Da die erhöhte Verweildauer im Einsatzgebiet von einer Besatzung alleine nicht zu tragen ist, wird es faktisch eine zweite Besatzung geben. Es ist geplant, acht Besatzungen durch Ausbildungsabschnitte und Einsatzzeiträume durchrotieren zu lassen, so dass im Rhythmus von vier Monaten die Besatzung im Einsatzgebiet gewechselt wird. Der Crewwechsel erfolgt nahtlos am Einsatzort. Zwei Bordhubschrauber dienen der Bekämpfung von Seezielen, die außerhalb der Waffenreichweite der Fregatte selbst liegen, und zur Jagd auf U-Boote. Die Schiffe werden dem 4. Fregattengeschwader der Einsatzflottille 2 in Wilhelmshaven unterstellt. 

Foto: © Land NRW / Mark Hermenau