Der Heimathafen in Düsseldorf

Wenn der Flughafen Paderborn-Lippstadt weiter konkurrenzfähig sein will, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Für Ostwestfalen-Lippe, seine Bürger und die Wirtschaft ist der Airport ein wesentlicher Standortvorteil, der die Unterstützung der Politik verdient. Diesen Anspruch und diese Sichtweise habe ich immer in allen Gremien vertreten. 

Grund genug auch für Airport-Chef Dr. Marc Cezanne, uns, den Landtagsabgeordneten aus den Heimatkreisen der Anteilseigner (Kreis Paderborn 56,38 Prozent, Kreis Soest 12,26, Kreise Gütersloh und Lippe mit je 7,84 Prozent, Kreise Höxter und Hochsauerlandkreis mit je 3,92, Stadt Bielefeld 5,88, IHK Ostwestfalen 1,57 und IHK Lippe 0,39) einen Bericht zur aktuellen Lage zu geben. Dabei wurde erstmals öffentlich auch die mögliche Trennung in eine Infrastruktur- und eine Betriebsgesellschaft diskutiert, um sich den Herausforderungen der Zukunft besser stellen zu können. Die Entscheidung darüber muss der Aufsichtsrat auf den Weg bringen.

In seinem Vortrag hat Dr. Marc Cezanne deutlich gemacht, dass die dezentrale Flughafeninfrastruktur in Deutschland gesichert werden muss, um jeder Region die schnelle Anbindung an den weltweiten Flugverkehr und ein nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen. Schließlich müssen die Belastungen des wachsenden Flugverkehrs auf mehrere Regionen verteilt und nicht konzentriert werden.

Von der Bundes- und Landespolitik erwartet der Flughafen-Chef nicht nur das Bekenntnis zur Dezentralität, sondern auch ein entsprechendes Handeln. Stattdessen aber werden zusätzliche Kostenbelastung durch Flugsicherung und Luftsicherheit (in Paderborn 1,5 Mio. Euro Unterdeckung pro Jahr) produziert, ein steuerfinanzierter Wettbewerb öffentlicher Anteilseigner toleriert und zugelassen, so dass bereits hoch ausgelastete Flughäfen weitere Passagiere aus den Einzugsgebieten kleinerer Flughäfen abgreifen.

Zur Sicherung des Flughafens Paderborn möchte Dr. Cezanne die Landtagsabgeordneten dafür gewinnen, dass sich das Land an den Vorhaltekosten der noch ungenutzten Kapazitäten beteiligt, dass die Interessen aller Flughäfen gleichwertig vertreten werden durch die Bundesministerien und dass es zu einer Arbeitsteilung zwischen den Flughäfen und der Standortentwicklung durch qualitatives Wachstum kommt mit Fokus auf Interkontinental- und Nischenverkehre.

Mit gutem Beispiel gegen ruinösen Wettbewerb geht der Airport Paderborn-Lippstadt voran, weil er grundsätzlich auf betriebskostendeckende Entgelte besteht, auf so genannte Billigflieger verzichtet und keine subventionierten und ökologisch bedenklichen Verkehre unterstützt. Deshalb die unmissverständliche Forderung an die Genehmigungsbehörden: Eine Genehmigung der Flughafenentgelte muss für alle Flughäfen verbindlich auch die geplante Deckelung der Betriebskosten voraussetzen.

Foto: © Christian Müller