Auf Heimatbesuch - US-Generakonsulin im Kreis Paderborn

 Blut ist dicker als Wasser, sagt ein altes Sprichwort. Soll heißen, dass in Familie und Verwandtschaft am Ende die festesten und dauerhaftesten Verbindungen bestehen.  Auch über mehrere Generationen und über Kontinente hinweg. Diese Erfahrung machte jetzt auch Fiona Evans, Generalkonsulin der Vereinigten Staaten in Düsseldorf. Die hochrangige Diplomatin mit Stationen in Peru, Tadschikistan, im Kosovo auf Island und in Berlin hat zu ihren deutschen Wurzeln zurückgefunden und in Bleiwäsche, dem Geburtsort ihres Urgroßvaters, ein neues Kapitel ihrer Familiengeschichte aufgeschlagen.


Es waren die beiden Paderborner Landtagsabgeordneten Daniel Sieveke und Bernhard Hoppe-Biermeyer, die Fiona Evans dienstlich in Düsseldorf trafen und von ihr erfuhren, dass ihre Vorfahren aus dem kleinen Bad Wünnenberger Ortsteil stammten. Die Politiker ermutigten die Diplomatin zu einem ausgiebigen Verwandtenbesuch und die Stippvisite wurde ein voller Erfolg.
Fiona Evans ist durch und durch Amerikanerin, aber sie ist stolz auf ihre deutschen Wurzeln, wie sie mehrfach betont. Der Großvater habe noch deutsch gesprochen, sie musste es im Rahmen der Versetzung nach Deutschland erlernen. Mit großem Erfolg, wie man hören konnte. Vor dem offiziellen Termin mit Bürgermeister und Presse ist erst einmal ein unbeobachtetes Treffen im Stammhaus der Scholands angesagt, wo am Küchentisch ausgiebig in alten Familienalben geblättert wird. Später im Pfarrheim wird es dann offiziell, als Bürgermeister Christoph Rüter und Ortsvorsteherin Claudia Sondermann den hohen Gast begrüßen und auch bei einem Rundgang den Ort vorstellen. Kindergartenkinder führen ein Singspiel auf und in der Kirche steht Fiona Evans vor dem historischen Wandstein, den schon ihr Vater, ein Arzt, auf den Tag genau vor 49 Jahren fotografiert und zuhause in Connecticut dem amerikanischen Familienstamm stolz präsentiert hat. Er hatte sich aufgemacht, um die Familiengeschichte aufzuarbeiten und wurde in Bleiwäsche fündig. Das Interesse an den Vorfahren hat die Konsulin also von ihrem Vater geerbt und sie kann auch etwas über die Auswanderer erzählen: „Mein Ur-Urgroßvater ist 1852 nach New York ausgewandert und er hat sogar auf Seiten der Yankees im amerikanischen Bürgerkrieg gekämpft.“ Doch das ist lange her, und mit dem Besuch in der alten Heimat schließt sich für Fiona Evans jetzt der Kreis.


Ein kleines Mittagessen zur Stärkung im Schloßhotel „Sophia“ und ein erstes kurzes Fazit: „Amazing“, ist die Heimkehrerin überwältigt, „einfach toll.“ Dann wird es wieder dienstlich und der Fahrzeugtross des Konsulates und der Begleiter setzt sich wieder in Bewegung. Nächste Station: das Exzellenz-Start-up Center „Garage 33“ in Paderborn. Treffen mit Jungunternehmern und Prof. Rüdiger Karbs, Lehrstuhlinhaber für International Business und wissenschaftlicher Leiter des Technologietransfer- und Existenzgründungs-Centers an der Uni Paderborn. Man hofft hier darauf, über das Konsulat Kontakte zu US-Unternehmen knüpfen zu können.


Der rührige Deutsch-Amerikanische Freundeskreis Paderborn-Belleville mit dem Vorsitzenden Kurt Heiner Sprenkamp, mehreren Vereinsmitgliedern und Prof. Christoph Eland (Englische Literatur- und Kulturwissenschaft) trifft sich danach mit Fiona Evans, bevor Altbürgermeister Heinz Paus den Gast zu einer Stadtführung mitnimmt. Schließlich trägt sich die Konsulin im historischen Rathaus, wo sie von Vizebürgermeister Martin Pantke begrüßt wird. ins Goldene Buch der Stadt ein. Eine große Ehre, und so erinnert ihr Besuch an einen wichtigen Tag im Leben von Fiona Evans. Nur eine Seite weiter hat sich die SCP-Bundesliga-Aufsteigermannschaft im Goldenen Buch verewigt. Auch das kann man mit Stolz daheim in Connecticut der Familie erzählen.
 
Die Aufgaben der US-Konsulate in Deutschland
Es gibt neben der US-Botschaft in Berlin fünf Generalkonsulate – in Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig und München. Neben der Kontaktpflege zu Politik und Wirtschaft ist die Handelsabteilung wichtigstes Standbein des Konsulates. Sie gehört zum US-Handelsministerium und bearbeitet primär Anfragen amerikanischer Firmen, die in Deutschland Geschäftskontakte knüpfen möchten.  In Düsseldorf konzentriert sich die Arbeit auf Dienstleistungen für amerikanische Unternehmen, unter anderem, in den folgenden Industriesektoren: Medizintechnik, innovative Materialien, allgemeine Industrieprodukte, Dentaltechnik, Sicherheit/Sicherheitsausrüstung und Biotechnologie. Die Handelsabteilung kann durch langjährige Erfahrungen und ein weitreichendes Netzwerk schnell geeignete Geschäftspartner für Sie finden.
Auch die Unterstützung von Direktinvestitionen aus Deutschland gehört zum Portfolio der Handelsabteilung in Düsseldorf. Die Handelsreferenten bieten deutschen Unternehmen, die Interesse daran haben, in die USA zu expandieren, zielgerichtete Unterstützung an. Die Handelsabteilung in Düsseldorf organisiert außerdem handelsfördernde Veranstaltungen, z. B. Reisen zu wichtigen Messen. Weitere Informationen gibt es auf deren Internetseite: US-Generalkonsulat Düsseldorf

Foto: © Christian Müller-Albers