Daniel Sieveke zum Austausch in der B.O.S.S.-Wache 

 Seit nunmehr über 20 Jahren arbeiten Polizei und Ordnungsamt in Paderborn im Rahmen einer Ordnungspartnerschaft erfolgreich zusammen. Mit dem Büro für Ordnung, Schutz und Sicherheit (B.O.S.S.) nahm die Stadt Paderborn damals eine Vorreiterrolle in OWL und ganz NRW ein. Zielsetzung war und ist es, dass es durch eine verstärkte Präsenz von Polizei und Ordnungsbehörde in der Innenstadt zu einer besseren Sicherheitslage und damit zu einer Steigerung der Lebensqualität kommt. 

Die gut 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, jeweils zur Hälfte aus den Reihen der Polizei und des Ordnungsamtes gehen regelmäßig gemeinsam auf Streife. Ziel ist es, die objektive Sicherheitslage und das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger durch diese sichtbare Präsenz deutlich zu steigern. Als Konsequenz ergibt sich daraus in der Praxis eine unmittelbare und sehr rasche Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten und Straftaten.

Zu Libori wird im Rahmen der Partnerschaft eine gemeinsame Libori-Wache auf dem Berg eingerichtet. Diese dient als Anlaufstelle für hilfesuchende Besucher des Festes. Eltern können sich dort für ihre Kinder zum Beispiel das „Kinder-Finder“-Armband kostenlos abholen. Falls ein Kind im Getümmel einmal verloren geht, hilft das Armband, Eltern und Kind schnell wieder zueinander zu bringen. Falls es einmal zu einem Taschendiebstahl kommt, kann dort schnell eine Anzeige aufgegeben werden. Im Rahmen des Streifendienstes sind die Mitarbeiter auch präventiv tätig und weisen Besucher darauf hin, wenn sie es den Langfingern zu einfach machen. In den Abendstunden wird dann vor der Rathauspassage noch eine mobile Wache eingesetzt. 

Im Rahmen des intensiven Austauschs wurde jetzt auch über aktuelle Herausforderungen gesprochen. So sind die Beschäftigten des Ordnungsamtes mit Funkgeräten ausgestattet. Mit diesen war es früher aber nicht möglich, mit den Polizeikollegen in Kontakt zu treten, was für die Mitarbeiter unbefriedigend ist. Im Rahmen eines Modellversuchs hat das Ordnungsamt nun die Möglichkeit zumindest auf einem Kanal mit der Polizei in Kontakt zu treten. Aber auch hierbei wurden schon Schwachstellen deutlich. Zu prüfen ist daher, ob es nicht sinnvoll wäre dass im Rahmen einer solchen Partnerschaft auch die Mitarbeiter des Ordnungsamtes sich direkt mit der Einsatzzentrale der Polizei in Verbindung setzen können. Weitere angesprochene Themen waren die unbefriedigende Raumsituation in der B.O.S.S.-Wache an der Marienstraße oder die Gewährleistung des wichtigen Aspektes der zeitgemäßen Eigensicherung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamts. 

Alles in allem ziehen die Beschäftigten aber ein positives Fazit: Die Innenstadt ist sauberer geworden und die Menschen fühlen sich wieder sicherer. Dies zeigt sich durch positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung und der Geschäftswelt. Auch wenn es nach wie vor Brennpunkte gibt. 

Foto: © Christian Müller-Albers